oder „Oma Elfriede und die Multiversumtheorie“
Du weisst gerade nicht, wie es weitergehen soll? Es scheint, als bröckelt und zerfällt alles um dich herum? Das Schicksal hat dir eine harte Nuss zu knacken gegeben?
Es gibt einen mind hack, der dir helfen kann, wieder auf die Sonnenseite des Lebens zu kommen!
Du denkst vielleicht, bei dem Brocken den dir das Schicksal zugeteilt hat, ist ein „mind hack“ das Letzte was du brauchst, aber lese weiter, denn…
Ich glaube, die Art und Weise wie meine Oma Elfriede mit Schicksalsschlägen umgegangen ist, kann auch dir helfen.
Aber, was hat das alles mit der Multiversumtheorie zu tun!?
Wahrscheinlich hatte meine Oma die Fähigkeit, sich in das jeweilige Universum zu bewegen, das in Anbetracht der Möglichkeiten, das Beste für sie war. Die Multiversumtheorie besagt, dass gleichzeitig viele verschiedene Universen existieren. Vielleicht hat Ömchen die physikalischen Grundstrukturen auf der Quantenebene beeinflusst, ich weiß es nicht. Ein Portal, wie Stargate, hatte sie jedenfalls nicht zuhause. Aber mit ihrem mind hack, in allem was passiert ist, etwas Gutes zu finden, hat sie es immer wieder geschafft, auf die positive Seite des Lebens zu kommen.
Und das obwohl sie wirklich viele herbe Schicksalsschläge hat hinnehmen müssen. Sie hat mir erzählt, wie sie als 14 jährige, im Krieg unter Bombenbeschuss gekommen ist, wie sie nie das mit ihrem Leben machen konnte, was sie eigentlich wollte (Modezeichnerin werden) und wie sie ihre unzähligen Operationen (Galle, Nieren, etc.) weggesteckt hat.
Oma Elfriede war eine gnadenlos positiv denkende Person. Sie war derart optimistisch eingestellt, dass es manchmal regelrecht genervt hat.
Wer weiß wozu es gut ist!
Wenn irgendein Sch..ss passiert ist und Oma mit ihrem Spruch „wer weiß wozu es gut ist“ ankam, war meine Antwort gerne mal: „Für Nichts, Oma! Für nichts ist es gut!“ Ich musste die 4. Klasse wiederholen: wer-weiß-wozu-es-gut-ist. Mein erster Freund hat mit mir Schluss gemacht: wer-weiß-wozu-es-gut-ist. Mein Mann hat Lymphdrüsenkrebs: wer-weiß-wozu-es-gut-ist.
Boah, Oma…
Im Nachhinein kann ich allerdings tatsächlich die Gründe aufzählen, warum diese Erfahrungen zu etwas gut waren. Als ich in der 4. Klasse war, habe ich die Schule gewechselt. Ich war mit meinen Eltern im Ausland und wiederholte die 4. auf einer englisch sprachigen Schule. Heute ist Englisch quasi meine zweite Muttersprache. Mein erster Freund machte eine Karriere auf dem Dorf als bad-boy und hätte mich wahrscheinlich in eine Menge Mist mit hineingezogen. Mein Mann hat den Krebs besiegt und wir beide haben viel über das Leben und uns selbst dadurch gelernt.
Wer weiß wozu es gut ist!
Oma Elfriede
Durch die geäusserte Vermutung meiner Oma, dass in jeder Katastrophe die Möglichkeit steckt, dass dadurch etwas Gutes entstehen könnte, hat sich meine Wahrnehmung dahin gehend verändert, dass trotz der größten Sch..sse die passiert, ich es zulassen kann, auch das Gute darin zu sehen.
Vielleicht ist es so, wie mit dem Ying und Yang Symbol? Im dunklen Bereich ist ein heller Punkt und andersherum.
Als prominentes Beispiel können wir uns die unmenschliche Unterdrückung Tibets durch die Volksrepublik China anschauen. Die Gräueltaten der Chinesischen Politiker haben den Effekt gehabt hat, dass halb Tibet geflüchtet ist und dadurch hat sich der tibetische Buddhismus in der Welt verteilt. So wurden die Lehren und Weisheiten Buddhas für uns Westler zugänglich. Was natürlich ein großes Geschenk ist.
Meistens macht die wer-weiß-wozu-es-gut-ist Einstellung erst im Rückblick Sinn. Aber theoretisch kann ich durch die Vermutung, dass schon irgendwas Gutes am Unglück dran sein muss, mein denken daraufhin ausrichten, in ein friedlicheres, freundlicheres oder gesünderes Wahrnehmungs-Universum zu reisen.
Nun bin ich wirklich kein Experte für die Multiversumstheorie und werde auch hier nicht mal ansatzweise versuchen, diese zu erklären. Das können Bitteschön diejenigen machen, die sich damit auskennen. Aber, ich spekuliere mit den Impulsen, die die Multiversumtheorie mir suggeriert: durch meine Handlungen, Gedanken und Worte wähle ich, in welcher Art Universum ich lebe.
Vielleicht ist es sogar so, dass ich durch die gnadenlose Positivität von wer-weiß-wozu-es-gut-ist bisher so erfolgreich durch die, für mich möglichen Multiversen navigiert habe, dass ich a) noch am leben bin, b) es mir gut geht c) diesen Blogartikel hier schreiben kann?
Also, obwohl wir keine umfassende Vorstellung davon haben können, wie sich ein Misserfolg, eine Krankheit, ein Unglück, eine Katastrophe, ein Krieg, eine Klimakrise, Corona, oder die Inflation auf unser Universum auswirkt, kann doch der Funke der Hoffnung in all dem Tod, dem Unglück, dem Leiden enthalten sein.
Bei den genannten Themen ist es natürlich zuerst schwer, darin etwas Gutes zu sehen. Und vielleicht dauert es auch eine ganze Zeit, herauszufinden, was denn das Gute daran sein könnte. …so wie wir erst heute erkennen, wie die Unterdrückung Tibets ein Segen für uns Westler geworden ist.
Meine Vermutung ist, dass man mit Oma-Elfriedes mind hack „wer weiß wozu es gut ist“, eine Art Schlüssel in der Hand hält, um den Weg in die guten, friedlichen Universen zu finden. Vielleicht funktioniert die wer-weiß-wozu-es-gut-ist Methode wie ein Anker, der uns in eine positive Zukunft hineinzieht?
Ich möchte dich mit diesem, sehr persönlichen, Blogartikel dazu bewegen, die manchmal absurde Vorstellung, dass ein Schicksalsschlag etwas Gutes sein kann, in Betracht zu ziehen.
Für mich (und Ömchen) hat der Spruch immer gut funktioniert.